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STAIR Projekt bekommt Zuwachs

Seit dem Frühjahr dieses Jahres ist die Universität Koblenz-Landau Partnerin im Projekt STAIR und unterstützt nun, neben den Hochschulen Ludwigshafen am Rhein und Worms, ihre internationalen Studierenden bei der Integration auf dem regionalen Arbeitsmarkt.

Foto/Career Center der Hochschule Ludwigshafen am Rhein: Businessspeeddating

STAIR - Studieren, Arbeiten, Integration am Rhein - wurde im Rahmen der Initiative „Study & Work“ der Beauftragten für die neuen Bundesländer im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft ins Leben gerufen. Projektleiterin Stefanie Rauh von der Hochschule Worms begrüßt diese positive Entwicklung sehr: „Das starke Partnernetzwerk und das Zusammenwirken von gleich drei Hochschulen unterstreichen zum einen die Bedeutung des Themas und stellen zum anderen die Weichen für ein kooperatives Übergangsmanagement auch nach der Förderphase“.

Internationale Studierende sind Idealzuwanderer

Der Wille nach dem Studium in Deutschland zu bleiben und zu arbeiten ist ungebrochen hoch. Aber etwa nur vier von zehn Studierenden schaffen den Übergang in den Arbeitsmarkt. Erste Ergebnisse einer begleitenden Studie des „Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration“ (SVR) unterstreichen, dass internationale Studierende zwar Idealzuwanderer sind, beschreiben aber auch die Schwierigkeiten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Mangelnde Sprachkenntnisse und fehlendes Wissen über die Arbeitswelt in Deutschland sind häufig das Problem. Hier helfen vor allem praktische Erfahrungen in Unternehmen und freiwilliges Engagement, um sich entsprechende Netzwerke aufzubauen und Kenntnisse anzueignen. Bekommen die Studierenden ihre Chance, gelingt der Einstieg in die Arbeitswelt viel leichter. Und vor allem: Sie sind schon hier.

Vielfalt ist ein Erfolgsfaktor

Als unstrittig gilt, Unternehmen mit einer diversen Belegschaft arbeiten erfolgreicher als der Durchschnitt. Internationale Mitarbeiter kommen mit einer eigenen kulturellen Prägung in ein Team und schaffen durch ihre Herangehensweise Raum für neue Lösungsansätze und Innovationen. Sie bringen sprachliche und kulturelle Kenntnisse mit, durch die sich die Unternehmen neue mögliche Kundengruppen und Märkte erschließen können. All das sind Kompetenzen, die auf einem internationalen Arbeitsmarkt äußerst kostbar sind. Auch und gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sind gut ausgebildete Nachwuchskräfte rar - die Herkunft spielt immer weniger eine Rolle. Inzwischen setzt jedes zweite Unternehmen auf ausländische Studierende, um den eigenen Fachkräftebedarf zu decken, so der Hochschul-Bildungs-Report. Deutschland investiert viel Geld in die Ausbildung von internationalen Studierenden und es müssen weiterhin Anreize geschaffen werden, die Deutschland attraktiv machen.

Ob Businessspeeddating oder Laiendolmetscherpool – STAIR unterstützt Studierende und Unternehmen

Das Projekt STAIR unterstützt internationale Studierende beim Ankommen, bei Fragen rund ums Studium und den Arbeitsmarkt. Sprachkurse und Bewerbertrainings erleichtern den Einstieg. Zum Programm gehören aber auch Hausaufgabenbetreuung von Schulkindern und der Laiendolmetscherpool, bei dem die sprachlichen Kompetenzen der Studierenden gleich zum Einsatz kommen. Mittelständische Betriebe in der Wirtschaftsregion Rhein-Neckar-Pfalz können über verschiedene Formate, wie das Businessspeeddating, in Kontakt zu Studierenden treten. Erst kürzlich kamen Unternehmen und Studierende zu so einem Termin zusammen. Es war eine lockere Atmosphäre, die zum Kennenlernen einlud und über die ein oder andere Hemmschwelle bei Studierenden und Unternehmern hinweg half.

Das Netzwerk der Hochschulen Worms, Ludwigshafen und der Universität Koblenz-Landau entwickelt bis Oktober 2017 ein Konzept zur Begleitung von internationalen Studierenden. Ziel ist es, Unterstützung zu einem erfolgreichen Studienabschluss und zur Integration in den regionalen Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu bieten.

Neue Projektpartner, vor allem Unternehmen, die Jobs, Praktika oder Abschlussarbeiten zu vergeben haben, sind herzlich willkommen. Die ausländischen Studierenden haben den ersten Schritt gewagt, sie sind bereits in Deutschland und haben erste große Hürden genommen. Diese Chance darf man keinesfalls ungenutzt lassen – so die einhellige Meinung der Netzwerkpartner.