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Simulation im Zeitraffer

Mit dem „Best Paper Award“ wurde auf der 12. Internationalen Konferenz "SIMUL 2020" der Beitrag von Prof. Dr. Carlo Simon und Kollegen ausgezeichnet.

Foto / Process-Simulation.Center

Die Konferenz befasste sich mit Fortschritten in der Systemsimulation. Der Ansatz des engagierten Informatikprofessors der Hochschule Worms besticht dabei durch eine herausragende Beschleunigung von Prozesssimulationen. Das von ihm entwickelte Verfahren ermöglicht Simulationen im Zeitraffer.

Prof. Dr. Carlo Simon forscht schon mehrere Jahre an Werkzeugen zur Prozesssimulation und konnte jetzt mit seinem Team maßgebliche Erfolge erzielen. Im prämierten Paper fanden die Forschungsergebnisse ihren Niederschlag.

Strategiewechsel kalkulierbar machen

Aktuell stehen moderne Produktionsunternehmen vor dramatischen Veränderungen: Mehr individuelle Kundenwünsche müssen in bestehenden Produktionsanlagen umgesetzt werden. Unentbehrlich sind Teststrategien, um abzuschätzen, ob sich notwendige Umbauten bestehender Anlagen lohnen, denn kein Unternehmen sollte funktionierende Produktionsanlagen auf Verdacht verändern.

Verfahren und Werkzeug von Prof. Simon ermöglichen es zunächst, die Auswirkungen eines Strategiewechsels in der Produktion über die Zeit zu beobachten. Das Problem bei diesem Ansatz, auf den auch andere Verfahren aufsetzen ist: Je länger die Zeit oder je kleiner die Zeitschritte, umso länger dauert die Simulation. Der prämierte Beitrag simuliert aber nur die Augenblicke, in denen was Spannendes passiert. Damit werden bislang theoretische Ergebnisse auch praktisch nutzbar.

Simulationsprozesse kinderleicht

Schon immer haben die Modellierung und die Entwicklung von Simulationssoftware Prof. Simon begeistert und wurden sein Forschungsschwerpunkt. In anregenden fachbereichsübergreifenden Diskussionen mit dem Kollegen Prof. Dr. Christian Reuter aus den Wirtschaftswissenschaften wurde das Thema der ergebnisbasierten Simulation von Push- und Pull-Prozessen mit neuen Impulsen weiterentwickelt.

Mittlerweile hat sich an der Hochschule Worms die Gruppe für Angewandte Prozesssimulation (GAPS) gegründet und befasst sich mit der Simulation und Analyse von Prozessen und der Entwicklung adäquater Software. GAPS schließt Lücken im Bereich Prozessmanagement zwischen wissenschaftlicher Forschung, betrieblicher Anwendung und praktischem Studium.

Wie spannend das Thema ist, das vermittelt Prof. Simon durch seine Aktivitäten bei den jährlich an der Hochschule durchgeführten Kinderuni- und Schülerkursen. Hier erleben interessierte Schülerinnen und Schüler die Magie der Simulation. Es gelingt dem Team um Prof. Simon ein komplexes Thema erlebbar zu machen. Unter dem Stichwort Prozesse 4.0 werden die ersten Schritte der Simulation nachgezeichnet und nachgebaut. Mit Neugier fängt alles an!