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Neuberufung für IT-Sicherheit und Netzwerke

Zum Wintersemester nahm Dr. Steffen Wendzel seinen Ruf an die Hochschule Worms an. Der neu berufene Professor für den Fachbereich Informatik wird die Themen „IT-Sicherheit“ und „Netzwerke“ abdecken.

Prof. Jens Hermsdorf überreicht Dr. Wendzel die Berufungsurkunde. Foto/Hochschule Worms

Prof. Jens Hermsdorf, Präsident der Hochschule, überreichte vergangene Woche die Berufungsurkunde und hieß Dr. Wendzel an der Hochschule Worms herzlich willkommen. Hermsdorf bedankte sich, dass der Wissenschaftler den Ruf angenommen hat und mit seinen aktuellen und brisanten Themen den Fachbereich Informatik weiter ausbauen und bereichern wird.

Spannende Themenschwerpunkte

Bereits in seiner Dissertation und während der vergangenen Jahre am Fraunhofer FKIE in Bonn forschte Wendzel im Themenfeld der Sicherheit von Netzwerken. In Bonn leitete er zudem ein Forschungsteam, das sich auf den Bereich der Smart Homes und Smart Buildings konzentrierte. Dabei ging es darum, potenzielle Angriffe auf Gebäude zu erkennen und zu verhindern. Beispielsweise können Sensoren in Gebäuden dazu verwendet werden, um Bewohner oder Mitarbeiter zu überwachen. Auch können Gebäude dazu missbraucht werden, um Einbrüche zu erleichtern. Im einfachsten Fall senden Hacker dazu einfach Befehle zum Öffnen an Türen oder Fenster. Eine Vielzahl weiterer Angriffe auf private und kommerzielle Gebäude sei möglich, so Wendzel.

Seine jüngsten Arbeiten konzentrieren sich allerdings wieder auf einen ganz anderen Bereich, den Wendzel bereits als Doktorand erforschte: die versteckte Übertragung von Daten über Computernetze, genannt „Steganografie“. Steganografie beschäftigt sich generell damit, wie Nachrichten in anderen Nachrichten versteckt werden können. In vergangenen Jahrhunderten wurden etwa Musiknoten verwendet, um geheime Nachrichten in Musikstücken zu codieren. Derlei Nachrichten waren schwer auffindbar, es sei denn, ein Musikstück wurde gespielt und führte zu unschönen Klängen. Steganografie wird derzeit insbesondere von Schadsoftware angewandt, etwa um von Smartphones und PCs geklaute Daten nahezu unerkennbar über das Internet zu schicken oder sensible Daten aus Organisationen zu schleusen.

Neues Wissen und neue Impulse für die Hochschule

In den vergangenen Jahren veröffentliche Wendzel mehrere Fachbücher sowie Beiträge in hochkarätigen wissenschaftlichen Tagungen und Zeitschriften wie Communicaitons of the ACM oder ACM Computing Surveys. Über seine Arbeit wurde bereits in überregionalen Medien wie der Süddeutschen Zeitung und dem Handelsblatt berichtet. Als Mitorganisator der diesjährigen Sicherheitstagung der Gesellschaft für Informatik bringt er zudem wichtige Kontakte aus dem Themenfeld mit an die Hochschule.

In Worms möchte Wendzel sein Wissen in die Lehre einbringen und die Wahrnehmung der Hochschule im Bereich der IT-Sicherheit durch Publikationen und neue Forschungsprojekte stärken. Eine erste Präsentation von Forschungsergebnissen stellt er Ende des Monats auf der 23. „Computer and Communications Security“-Tagung in Wien vor.