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IT-Security geht jeden an

Das hoch aktuelle Thema der Sicherheit bei der Nutzung der Informationstechnologien zog viele Gäste im Rahmen der erfolgreichen Veranstaltungsreihe KMU meets KMH an die Hochschule Worms.

v.l.n.r. : Prof. Dr. Henning Kehr, Raphael Ernst, Matthias Wirth, Ismet Koyun, Prof. Dr. Steffen Wendzel, Michael Kundel, Foto/IHK für Rheinhessen, Jens Kowalski

Cybercrime - ein brandaktuelles Thema

Die Brisanz des Themas wird durch die tägliche Presse über Datenklau und –missbrauch unterstrichen. Millionen von Kundendaten von Unternehmen wie Yahoo, Amazon, Twitter und T-Online wurden schon gehackt und selbst Merkels Smartphone war nicht sicher. Cyberattacken gehören mittlerweile zum Alltag und werden mit zunehmender Digitalisierung der Geschäftsprozesse zu einer enormen Bedrohung für Unternehmen. Erneut konnten Vizepräsident Professor Henning Kehr für die Hochschule und Vizepräsidenten Michael Kundel für die IHK für Rheinhessen über sechzig Gäste an der Hochschule begrüßen, was die Aktualität des Themas deutlich unterstrich.

Erstklassige Referenten bieten verschiedene Perspektiven

Polizei-Hauptkommissar Matthias Wirth, Informationssicherheitsmanager und IT-Sicherheitsauditor beim Landeskriminalamt Mainz leitete den Blick der Gäste zunächst auf die Fragestellungen, was IT-Security genau meint und veranschaulichte dies mit spannenden Beispielen aus der Arbeit des Landeskriminalamtes. Auch wenn die Schäden bei Unternehmen oft schnell größerer Natur seien, könne IT-Kriminalität uns alle betreffen. Daher seien Strategien zur Sicherung unserer geschäftlichen wie privaten Daten sinnvoll und das müsse nicht zwangsläufig teuer sein.

Große Herausforderungen für die IT-Sicherheit sieht Professor Steffen Wendzel für das immer wichtiger werdende Internet der Dinge. Kühlschränke, die Lebensmittel nachbestellen oder Haustechnik, die von außerhalb über das Internet von jedem Punkt der Welt aus gesteuert werden kann, sind populäre Beispiele, aber erst der Anfang einer Entwicklung, die unseren Alltag verändern wird. Die damit einhergehende steigende Komplexität und gegenseitige Abhängigkeit vernetzter Systeme stellt aber zwangsläufig auch die IT-Security vor neue Herausforderungen. Nicht zuletzt sei die Frage zu klären, wer eigentlich haftet, wenn intelligente Geräte am Ende Schäden verursachen. Denn die Akteure hinter der Internet-Kriminalität schlafen nicht.  

Raphael Ernst, vom Fraunhofer Institut FKIE bei Bonn, widmete sich dem Thema der Internet-Kriminalität.  Am Beispiel jüngster Großangriffe im Internet erläuterte er die technische Vorgehensweise und drastischen Folgen von Internet-Kriminalität. Erfolge in der Bekämpfung internetbasierter Attacken offenbaren die Raffinesse und Komplexität im Vorgehen der Angreifer. Gelingt die Offenlegung eines Angriffs, müssen hunderte Server stillgelegt, tausende von Domänen gesperrt und international ein Vielzahl von Personen ergriffen werden. Die Entwicklung von Strategien und Techniken zur Abwehr derartiger Angriffe stehen deshalb im Vordergrund der Aktivitäten am FKIE.

Dass man nicht bis nach Bonn gehen muss, um Sicherheitstechnik zu erhalten, demonstrierte Ismet Koyun, Gründer und Geschäftsführer von KOBIL Systems in Worms, live und sehr anschaulich mit seinem eigenen i-Phone. Das von seiner Firma entwickelte  IT-Sicherheits-Tool eignet sich nicht nur zum Schutz der eigenen Telefongespräche und Datenübertragung, sondern ermöglicht auch neue Geschäftsfelder im Zuge der Digitalisierung.

IT-Security geht jeden an

Die Vielfalt der Impulsvorträge und Beispiele ermöglichte es, dass sich jeder der Anwesenden durch die Gefahren der Internet-Kriminalität angesprochen fühlte. Dabei kam die Weiterentwicklung des Formats bei den Gästen sehr gut an. Kürzere Impulsvorträge ermöglichten eine breitere Diskussion aller Referenten. So war es nicht überraschend, dass sich schnell ein intensiver Austausch zu den unterschiedlichsten Facetten der IT-Security zwischen den Gästen und Experten entwickelte. Moderiert durch Professor Henning Kehr, fand die Diskussion später noch einen kurzweiligen Abschluss beim Get-together, mit der Möglichkeit zu weiterem Austausch und zur Vernetzung. Auch in Zukunft sollen wichtige Themen zur öffentlichen Diskussion in den Raum gestellt werden, darüber sind sich die Initiatoren der Veranstaltung, die Hochschule Worms und die IHK für Rheinhessen, einig.