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Die SchUM-App bietet nun auch Einblicke in das jüdische Leben von Speyer

Kurz vor der Entscheidung zur erhofften Anerkennung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz als UNESCO-Weltkulturerbe lassen sich ab sofort die Monumente des kulturhistorisch bedeutsamen Speyerer Judenhofs auch digital erkunden.

Mit der SchUM-App lassen sich ab sofort die Monumente des kulturhistorisch bedeutsamen Speyerer Judenhofs auch digital erkunden. Foto / Eichfelder artworks

Möglich macht dies die SchUM-App, mit der bereits seit 2019 das jüdische Worms in Form einer mobilen Gästeführung erlebt werden kann. Die App erhielt im Mai 2021 ein umfangreiches Update und steht nun auch den Einwohnern und Gästen von Speyer zur Verfügung, um mehr über die jüdische Geschichte der Stadt zu erfahren.

Die Umsetzung der App übernahm wieder das Interdisziplinäre Zentrum für digitales Erlebnisdesign (IZEd) der Hochschule Worms unter der Leitung von Prof. Jan Drengner (Fachbereich Touristik/Verkehrswesen) und Prof. Werner König (Fachbereich Informatik). Das Besondere an der mobilen App besteht darin, dass die Nutzer vor Ort mittels Storytellings – also über kleine Geschichten – in das jüdische Leben der Städte Speyer und Worms eintauchen können. „Sich Geschichten zu erzählen, ist eine jahrtausendalte menschliche Kulturtechnik. So lag es nahe, das Prinzip des Storytellings auch in der App einzusetzen, um den Nutzern Informationen zum Judentum und zu den Attraktionen der SchUM-Städte erlebnisorientiert zu vermitteln“, erörtert Jan Drengner das Grundkonzept der App. „An jeder Phase der App-Entwicklung waren Studierende der beteiligten Fachbereiche involviert. Wir freuen uns, dass es uns mit solchen Projekten gelingt, Studierende praxisnah auszubilden“, betont Werner König.

Die neue Story für Speyer macht verschiedene Perspektiven sichtbar

Die neue Story mit dem Titel „Wurzeln in die Zukunft“ macht verschiedene Perspektiven auf das Judentum – traditionell, orthodox, liberal – sichtbar und bietet anregende Debatten über die Rolle der Frau, die Reaktion der Jüdischen Gemeinde auf die Kreuzzüge oder die besonderen Bauformen im Judenhof Speyer. So werden die Nutzer spielerisch, lehrreich und durchaus auch mit witzigen und berührenden Momenten über den Judenhof geleitet.

 „Es hat sehr viel Freude gemacht, die Geschichte zu schreiben“, so Dr. Susanne Urban vom SchUM-Städte e.V. „Mit Unterstützung der Sparkasse Vorderpfalz und mit Partnern wie der Hochschule Worms an der Seite gelang es uns, eine facettenreiche Geschichte zum Judenhof Speyer zu entwickeln und umzusetzen.“

In zwei Sprachen die Geschichte neu erzählt

In der App stehen die einzelnen Geschichten nicht nur als Text zum Lesen zur Verfügung, sondern auch als Audio-Erlebnis. Eingesprochen wurden sie vom Schauspieler Pius Maria Cüppers, der den Erzählungen mit seiner Stimme eine besondere Atmosphäre verleiht. Zum Update gehört auch, dass die Geschichten nun auch in englischer Sprache gehört werden können. Somit ist die App für das internationale Publikum gerüstet, ob bei einem Besuch vor Ort oder bei der digitalen Reise aus aller Welt.

Die App steht über Google / Apple Play Store zum Download bereit:

https://schumstaedte.de/schum-app/

Über das IZEd: Die Forschungsgruppe "Interdisziplinäres Zentrum für digitales Erlebnisdesign“ ist eine fachbereichsübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der Hochschule Worms zur Förderung angewandter interdisziplinärer Forschung und Lehre an der Schnittstelle zwischen der Informatik und den Wirtschaftswissenschaften.