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Corona-Pandemie verändert den internationalen Austausch gravierend

Das Wintersemester 2020/21 stellt die Austauschstudierenden der Hochschule Worms vor ganz neue Herausforderungen.

Abstand halten und kleine Gruppen sind in diesem Semester an der Tagesordnung. Die internationalen Austauschstudierenden erleben die Hochschule Worms unter ganz besonderen Vorzeichen. Foto / Theresa Huber

Der Einfluss der Pandemie ist enorm und insgesamt haben sich in diesem Semester lediglich 23 neue Austauschstudierende an der Hochschule eingeschrieben. Wirklich vor Ort sind davon allerdings nur noch neun junge Menschen. Die anderen absolvieren ihr Auslandssemester in Worms in Form eines virtuellen Semesters von ihrem Heimatland aus. „Seit Juni 2020 hatten wir fast 110 neue Anmeldungen, aber im Rahmen der aktuellen Situation sind am Ende nur 23 Studierende übrig geblieben,“ stellt Joachim Mayer, Leiter des International Centers an der Hochschule, bedauernd fest.

Von den 23 Studierenden planen sechs Studierende einen Aufenthalt für ein Semester und 17 Studierende werden auch im Sommersemester 2021 an der Hochschule eingeschrieben sein und hoffen sehr, dass sie dann ein ganz normales Präsenzsemester verbringen zu können.

In diesem Winter ist Bulgarien das Land, aus dem die meisten interessierten Studierenden kommen, gefolgt vom Iran, Frankreich, Irland und Kolumbien. Dass die Hochschule Worms international nachgefragt ist, ist auch das Ergebnis intensiver und regelmäßiger Informationsveranstaltungen, die in enger Zusammenarbeit mit den Partnerhochschulen durchgeführt werden.

Intensive Betreuung vor Ort ist jetzt noch wichtiger

Auch wenn in diesem Semester Corona bedingt nur eine kleine Gruppe Austauschstudierender vor Ort ist, so bedeutet gerade das eine intensive Betreuung, denn es müssen viele Informationsformate auf virtuelle Modelle umgestellt werden. Dazu gehören auch die Orientierungswochen. Trotz der verunsichernden Zeit ist es dem Team des International Centers gelungen, ein abwechslungsreiches, attraktives und spannendes Programm auf die Beine zu stellen.

Eine besondere Herausforderung war in diesem Semester das Wohnungsvermittlungsmanagement. Das Team des International Center vermittelt in „normalen Zeiten“ an die 90 möblierte Zimmer. Dieser Service garantiert den Studierenden bereits vor ihrer Ankunft eine feste Bleibe für ihren Aufenthaltszeitraum in Worms.In diesem Semester musste eine gelingende Kommunikation mit den Vermietern stattfinden, die auf eingeplante Mieteinnahmen verzichten müssen.

Das Team des International Centers wird auch dieses Jahr von einigen Regelstudierenden, dem sogenannten „Welcome Team“, unterstützt. Die „Buddies“ helfen da, wo Unterstützung gefragt ist, vom Empfang am Bahnhof, der Begleitung zu den Wohnungen bis hin zu der Eröffnung eines Bankkontos.

Die Chance der Krise nutzen

In jedem Nachteil versteckt sich auch irgendwo ein Vorteil, denn wer sich auf das Austauschprogramm trotz Corona eingelassen hat, der erlebt eine intensive gemeinsame Zeit unter besonderen Bedingungen. Je kleiner die Gruppe ist, umso intensiver entwickelt sich der Austausch untereinander.

Jetzt heißt es intensiv Deutsch büffeln, sowohl vor Ort als auch online in Gemeinschaft mit den Incomings, die ein reines Online-Semester aus der Heimat absolvieren. Hier wurden seitens des International Centers entsprechende neue Online-Formate entwickelt. Wie gut sich die jungen Menschen aus der ganzen Welt auch in virtuellen Formaten kennenlernen können, überrascht immer wieder. Auch so lassen sich interkulturelle Kompetenzen weiter ausbauen und trainieren. Das ist kein Ersatz für Begegnungen vor Ort, aber ein Trost. Alle Austauschstudierenden wurden in einem virtuellen Seminar „Interkulturelles Management“ entsprechend sensibilisiert. „Der Rückgriff auf eine reibungslose Technik macht es möglich, dass die Austausche trotz Corona stattfinden können, was noch vor einigen Jahren einfach nicht denkbar war“, so Joachim Mayer. „Aber trotz aller technischer Möglichkeiten hofft unser Team, dass wir bereits zum Sommersemester 2021 die Zahlen der Austauschstudierenden auf dem Campus in Worms wieder hochfahren können. Denn Internationalität lebt eben von der Präsenz.“