Als "Externe" zur Abschlussprüfung
Eine praxisnahe Ausbildung ist in den steuerlichen Studiengängen der Hochschule Worms nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Realität. Die klare Berufsorientierung zeigt sich zum einen durch über 100 gelebte Kooperationen mit Kanzleien und zum anderen durch eine gute Zusammenarbeit mit der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz. Die Zusammenarbeit mit der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz zeigt nun die ersten konkreten Ergebnisse. Zwei Wormser Studierende wurden als sogenannte „Externe“ zur Abschlussprüfung „Steuerfachangestellte/r‟ zugelassen und haben diese auch erfolgreich bestanden. Die Studierenden erwerben somit neben ihrem durch die Hochschule zu verleihenden Bachelorabschluss einen Berufsabschluss als Steuerfachangestellte/r. Wir gratulieren zunächst zum Berufsabschluss und haben die beiden nach ihren Erfahrungen gefragt.
Hochschule: Herr Korz, wie kommt es dazu, dass Sie als Student an der Abschlussprüfung in einem Ausbildungsberuf teilnehmen können?
Lukas Korz: Unsere Studienrichtung hat eine Kooperation mit der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz, die das ermöglicht. Voraussetzung ist, dass man im Praxisverbund studiert und die kooperierende Kanzlei der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz angehört. Sobald die Module der ersten drei Fachsemester erfolgreich abgeschlossen sind, kann man dann zur Prüfung zugelassen werden.
Hochschule: Ohne Ausbildungsbetrieb?
Karina Geißler: Die Praxis wird durch die drei Intensivphasen in der Kanzlei dargestellt. Studium im Praxisverbund bedeutet, dass wir ein Vollzeitstudium in der Hochschule absolvieren und in den vorlesungsfreien Zeiten das Gelernte in die Praxis umsetzen, also in der Kanzlei arbeiten. Ich hatte zusätzlich die Möglichkeit, auch während der Vorlesungsphase einmal wöchentlich in der Kanzlei zu arbeiten. So können auch laufende Mandate von Studierenden zusammen mit den Steuerberatern betreut werden.
Hochschule: Und wie wird das kontrolliert?
Lukas Korz: Wir führen ein sogenanntes „Lerntagebuch“, in dem die theoretischen Vorlesungsinhalte und die dazu passenden praktischen Umsetzungen dokumentiert werden.
Hochschule: Das klingt gut, aber hat es auch funktioniert?
Lukas Korz: Dank der guten Betreuung sowohl in der Hochschule als auch beim Praxispartner liege ich im Studium voll im Zeitplan und habe gleichzeitig auch einen umfassenden Einblick in das „wahre Berufsleben“ erhalten. Deshalb mein ganz großer Dank an die Kanzlei Korz & Partner und natürlich auch an Sie, die die Kooperation mit der Hochschule geschlossen haben.
Hochschule: Und wo gab es vielleicht Schwierigkeiten?
Karina Geißler: Schwierigkeiten direkt kann man nicht sagen. In der Hochschule wurde der Bereich „Wirtschafts- und Sozialkunde“ noch nicht ganz so ausführlich behandelt. Für die Fachangestelltenprüfung hatte ich daher in diesem Fach den meisten zusätzlichen Lernaufwand.
Hochschule: eine letzte Frage: Würden Sie dieses Modell auch anderen empfehlen? Welche Voraussetzungen muss man mitbringen?
Lukas Korz: Im Prinzip habe ich „nebenbei“ während des ganz normalen dualen Studiums eine Berufsausbildung abgeschlossen – das ist natürlich super, denn ich habe jetzt einen anerkannten Ausbildungsberuf. Natürlich war die Zeit vor der Prüfung schon ganz schön stressig, da das Studium ja weiterlief. Und die Zeiten in der Kanzlei gab es ja auch noch. Da muss man schon diszipliniert vorgehen und ein gutes Zeitmanagement haben. Aber es lohnt sich auf jeden Fall!
Karina Geißler ergänzt: Ich kann mich Herrn Korz nur anschließen. Wenn man diszipliniert an die Prüfung rangeht und den Hochschul- und Arbeitsalltag strukturiert, ist es auf jeden Fall lohnenswert, diese Möglichkeit zu nutzen. Ich möchte mich auch herzlich bei meinem Arbeitgeber und Kooperationspartner, dem Steuerbüro Götz, Staudt & Nünke, bedanken, die mich während der Prüfungsphasen immer toll unterstützen.
Hochschule: Frau Geißler, Herr Korz, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben und von unserer Seite nochmals herzlichen Glückwunsch zum Steuerfachangestelltenbrief.