Unsichtbare Grenzen am Himmel: Gastvortrag von Professor Scheurle, DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

In diesem Sommersemester konnte der Fachbereich erneut einen hochkarätigen Vertreter der Luftverkehrsbranche für einen Vortrag gewinnen. Professor Klaus-Dieter Scheurle, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, referierte im vollbesetzen Audimax über das derzeit vieldiskutierte Thema des europäischen Luftraums (Single European Sky).


Professor Dr. Frank Fichert, Prodekan des Fachbereichs, hob in seiner Begrüßung hervor, er freue sich, dass sich neben Vertretern von Fluggesellschaften und Flughäfen, nun auch die DFS als bedeutender Akteur den Studierenden vorstellen könne. Gastvorträge renommierter Referenten aus der Unternehmenspraxis sind ein Markenzeichen des Fachbereichs Touristik/Verkehrswesen. Die Studierenden können so die wissenschaftliche Lehre an der Hochschule Worms mit relevanten Einblicken in die berufliche Praxis verbinden.
 

Neben Stationen in unterschiedlichen Politikfeldern war Professor Scheurle mehrere Jahre für die Schweizer Bank Credit Suisse tätig. Vor der Übernahme des Vorsitzes der Geschäftsführung der DFS im Januar 2013 war der studierte Jurist drei Jahre beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

 
In seinem Vortrag ging Professor Scheurle zunächst auf die Aufgaben und Tätigkeitsfelder der DFS ein. Im Anschluss erläuterte er die Einflussfaktoren des Luftverkehrsaufkommens über Deutschland, dessen Luftraum zu den verkehrsreichsten in Europa zählt. Im Hauptteil seiner Präsentation widmete er sich dem Single European Sky – unter diesem Namen startete die  europäische Kommission im Jahr 1999 ein Programm für einen einheitlichen Luftraum. Er beleuchtete die Ziele und Problemfelder, die damit verbundenen Anstrengungen, aber auch die bereits erzielten Fortschritte.


Im Single European Sky sollen einheitliche Sicherheitsstandards, größere Luftraumkapazitäten und effiziente Kostenstrukturen zu einer Optimierung des Luftverkehrssystems in Europa führen. Sowohl die Unterschiede in der technischen Infrastruktur der nationalen Flugsicherungsorganisationen in Europa als auch rechtliche Rahmenbedingungen und politische Einflüsse erschweren dieses Vorhaben. Allerdings gibt es laut Professor Scheurle bereits heute eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit benachbarter Flugsicherungsorganisationen, um Flugwege zu optimieren, so etwa zwischen den BeNeLux-Staaten, Frankreich, Deutschland und der Schweiz.

Einer Öffnung des europäischen Luftsicherungsmarktes für Wettbewerber stehe die DFS positiv gegenüber und sieht sich dafür gut positioniert. Wichtig sei allerdings, dass die Europäische Kommission für adäquate Rahmenbedingungen sorge und Anreize für Effizienzsteigerung setze.

Der Fachbereich Touristik/Verkehrswesen dankt Professor Scheurle sehr für seinen aktuellen und in jeder Hinsicht spannenden Einblick in die Welt der Flugsicherung.