„Um die kleinen Unternehmen muss man sich sorgen“

Professor Roland Conrady äußerte sich in einem Hörfunkinterview bei SWR Aktuell Wirtschaft vom 13.05.2020 zu den möglichen Folgen der Corona-Krise für die Tourismusbranche.

Prof. Dr. Conrady; Foto/Hochschule Worms

Professor Conrady beurteilt die Lage der Tourismusbranche als dramatisch. Gerade die kleinen, mittelständischen und margenschwachen Unternehmen könne es hart treffen, so Conrady. Die großen Reiseveranstalter wie TUI hingegen, kommen wahrscheinlich mit einem blauen Auge davon. Unternehmen aus der Luftfahrt, wie die Lufthansa, hoffen auf Staatshilfen in Milliardenhöhe. Aber auch der Lufthansa drohe die Streichung vieler Stellen, da in Zukunft Strecken sowie Flotten gestrichen bzw. verkleinert werden.

Conrady geht ferner davon aus, dass die Branche durch die Corona-Krise nachhaltig verändert werde. Dies verhalte sich jedoch für Geschäftsreisen anders als für Privatreisen, so Conrady. Das Verhalten der Geschäftsreisenden werde sich voraussichtlich stark wandeln. Geschäftsreisen werden in vielen Unternehmen zukünftig häufig durch Videokonferenzen ersetzt werden. Auch müssen Unternehmen vermehrt auf ihre Kosten achten, so Conrady, was zu weniger Geschäftsreisen führe. Privatreisen werden allerdings weiterhin beliebt sein. Reisen werden als „hohes Gut“ in der Gesellschaft angesehen. Entscheidend für die Nachfrage nach Privatreisen sei jedoch auch die jeweilige wirtschaftliche Lage des Einzelnen.

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