Erich Sixt lobt höhere Praxisorientierung der Fachhochschulausbildung
Eine der bekanntesten und markantesten Unternehmenspersönlichkeiten Deutschlands, Erich Sixt, war bereits zum wiederholten Mal am 29.10.2014 am Fachbereich Touristik/Verkehrswesen der Hochschule Worms zu Gast. Sixt, zugleich Mitglied des Beirats des gleichnamigen Fachbereichs, referierte über den Aufstieg von Sixt „vom Familienunternehmen zum Global Player“ der Mobilitätsbranche.
Der Dekan des Fachbereichs Touristik/Verkehrswesen, Prof. Dr. Hans Rück, hob in seiner Einführung die faszinierende Lebensleistung von Herrn Sixt hervor, der 1969 den elterlichen Fuhrbetrieb mit 200 Mietwagen übernommen und diesen zu einem international tätigen Unternehmen hochwertiger Mobilitätsdienstleistungen mit ca. 2000 Stationen in 105 Ländern und einem Jahresumsatz von 1,7 Milliarden Euro ausgebaut hat. So hat sich der Familienname Sixt zu einer der größten Marken im Autovermiet- und Leasinggeschäft etabliert.
Für Erich Sixt ist seine Unternehmertätigkeit kein Beruf, sondern eine Berufung. An Freizeit oder Ruhestand ist bei dem heute 70-Jährigen nicht zu denken, was wohl auch mit seiner Verbundenheit zum Familienunternehmen zusammenhängt. Der unkonventionelle Unternehmer gab den über 350 Studenten/-innen, die den Gastvortrag besuchten, wertvolle Ratschläge aus seiner langjährigen Erfahrung, die er mit interessanten Anekdoten zu untermauern wusste. „Denn nur wer ein Ziel hat, wird den richtigen Weg finden.“ So wurde aus der Vision von einst 1.000 Mietwagen bis heute, eine Flottengröße von 230.000 Autos. Der Vorstandsvorsitzende räumt aber auch ein, dass Unternehmertum eine gewisse Risikofreudigkeit bedeutet - Geld dürfe für den Unternehmer immer nur Gradmesser seines Erfolges sein, nie aber Selbstzweck.
Die Schlüsselfaktoren für diesen Erfolg sieht er in einem überlegenen Produkt, wie der Spezialisierung auf Premiumfahrzeuge, aggressivem Marketing und einer extrem leistungsbezogenen sowie serviceorientierten Unternehmensphilosophie. Wohl bekannt ist die witzige - oft provokante Firmenwerbung, wodurch es immer wieder gelingt in den Fokus der Kunden zu rücken.
Für zukünftige Herausforderungen sieht sich der erfolgsgewohnte Unternehmer bestens gerüstet. 26 Prozent Eigenkapital und 60 Prozent Premiumflotte sprechen für sich. Entsprechend dem Motto: „Für Unternehmen gibt es keine gesättigten Märkte, nur Chancen“, liegt der Fokus neben neuen Innovationen wie E-Mobility-Lösungen, dem Carsharing-Konzept DriveNow oder dem Chauffeurservice myDriver, auf dem Marktausbau in den USA, wo Sixt SE sich in den letzten Jahren schon erfolgreich etabliert hat.
Wenn der deutsche Unternehmer heute akademischen Führungsnachwuchs sucht, dann vor allem deshalb, weil man durch den Erwerb eines Hochschulabschlusses nachgewiesen habe, dass man in der Lage ist, gesetzte Ziele auch zu erreichen. FH-Absolventen würde er wegen der höheren Praxisorientierung des Studiums grundsätzlich bevorzugen – der Sixt Spirit darf natürlich auch nicht fehlen.
Für seinen hochinteressanten, gehaltvollen und dabei doch immer kurzweiligen Vortrag erntete Erich Sixt großen Applaus vom Auditorium. Der Dekan dankte dem prominenten Gast abschließend für eine „Lehrstunde im gelebten Unternehmertum“ und kündigte an, die Zusammenarbeit mit dem Personalbeirat der Sixt SE weiter zu intensivieren.
Fotos/Hochschule Worms