„Entlassungen bedeuten immer Brain-Drain“

Professor Rück erläuterte in einem kürzlich veröffentlichen Interview in der Fachzeitschrift FVW die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Tourismusbranche und deren Nachwuchskräfte.

Prof. Dr. Hans Rück; Foto/Hochschule Worms

Generell herrsche in der Branche das Problem einer unzureichenden finanziellen Ausstattung, da touristische Unternehmen kaum ausreichende Rücklagen gebildet hätten, so Professor Rück. Dies werde über kurz oder lang gerade bei klein- und mittelständischen Reiseveranstaltern und auch in der Kreuzfahrt zu Insolvenzen führen. Professor Rück prognostiziert ein Ansteigen der Insolvenz-Welle für den Winter und rechnet zudem mit strukturellen Veränderungen auf dem Markt, wie einem verstärkten Trend zur Direktvermarktung oder auch mehr Zeitarbeitern.

Für den Nachwuchs sei die aktuelle Situation besonders problematisch. Gerade Nachwuchskräften werde wegen ihrer kurzen Betriebszugehörigkeit häufig zuerst gekündigt, so Professor Rück. Mit einem Bewerbermangel in den Studiengängen des Fachbereichs Touristik/Verkehrswesen rechnet er gleichwohl nicht. Die Streichung der meisten Ausbildungsplätze in der Tourismusbranche werde eventuell sogar zu einem verstärkten Strom von Abiturienten an die Hochschulen führen, und einige Bachelor-Absolventen wiederum würden ihren Berufseinstieg verschieben und stattdessen ein Master-Studium anschließen.

Das gesamte Interview finden Sie hier
Quelle: Laßmann, M. (2020): Entlassungen bedeuten immer Brain-Drain, in: FVW, 06.06.2020.