Die Krise forciert die Konsolidierung am Himmel

Professor Roland Conrady äußerte sich in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 19.04.2020 zu den möglichen Folgen der Corona-Krise für die Luftfahrtbranche.

Foto/Chuttersnap auf unsplash.com

Prof. Conrady betonte, dass vor allem die großen Hauptfluggesellschaften der einzelnen Länder sowie große Billigflieger die Krise gut überstehen werden. Lufthansa, Air France-KLM und Co. müssten sich wenig Sorgen machen. Auch die Billigflieger wie Ryanair, Easyjet oder Wizz Air hätten ein gutes finanzielles Polster angelegt, mit dem sie sogar noch mehrere Monate ohne Hilfe gut auskommen können. Schwieriger wird es dabei bei Airlines, die bereits vor der Corona-Krise kurz vor der Insolvenz standen und nur wenig Rücklagen aufgebaut hatten, wie beispielsweise Norwegian. Diese als auch andere Airlines bangen nun um Staatshilfen. Conrady erwartet, dass vor allem kleinere Billigflieger als auch kleinere nationale Carrier Probleme bekommen werden, sofern sie keine staatliche Hilfe erhalten.

Somit treibt die Corona-Krise unweigerlich die seit Jahren forcierte Konsolidierung der Luftfahrtbranche, die in Amerika bereits vor Jahren stattgefunden hat, in Europa voran. Conrady schätzt, dass „auf dem Kontinent [..] auf Dauer kaum mehr als drei große Airline-Gruppen, drei Billigflieger und ein paar Charterfluggesellschaften am Leben bleiben [werden].“

Quelle: Scherff, D. (2020): Nach der Krise wird das Fliegen teurer, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, o. Jg., Nr. 16, S. 20.