„Ab drei Sternen können Sie den Fön zuhause lassen“
In seinem Vortrag „Eine Reise zu den Hotelsternen – von leuchtenden Kometenbahnen und Schwarzen Löchern“ erläuterte Herr Luthe, wie das System der Hotelsterne historisch entstand und welche Hotelausstattung man als Gast bei einer bestimmten Sterne-Anzahl erwarten kann. Anschließend ging er im Detail darauf ein, welche Arten von Klassifizierungen es in Deutschland gibt. Ausführlich widmete er sich der Entstehung eines europaweit einheitlichen Sterne-Systems im Jahr 2009: Die „Hotelstars Union“ wird inzwischen auch von Europäischer Kommission und Europäischem Parlament anerkannt.
Trotz des Aufkommens von Kundenbewertungen in den vergangenen Jahren haben die Hotel-Sterne ihre Relevanz behalten. Dazu werden die Bewertungskriterien regelmäßig aktualisiert und den sich wandelnden Gästeerwartungen angepasst, wie z.B. beim Internetzugang, Schlafkomfort oder Sicherheitsbedürfnissen. Nicht alle Hotels in Deutschland, die Sterne in ihrem Marketing verwenden, sind auch offiziell klassifiziert. Herr Luthe betonte jedoch, dass die Fälle von „Sterne-Schummeleien“ dank des konsequenten Vorgehens des Verbandes deutlich rückläufig seien. Zum Abschluss wies Herr Luthe an eindrücklichen Beispielen auf die Schwächen subjektiver Gästebewertungen hin.
An der anschließenden Fragerunde beteiligten sich die Studierenden im Auditorium sehr rege. Dabei klärte sich unter anderem, ob die Angabe „behindertengerecht“ ein Kriterium bei der Sternevergabe sei, und außerdem, ob eine Angleichung der Kriterien an das internationale Umfeld stattfinden wird.
Markus Luthe ist seit 2005 Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA) und widmet sich neben Lobbying und Networking im Branchenverband der Hotellerie in Deutschland insbesondere den Bereichen Qualität, Digitalisierung und Distribution. 2010 wurde Markus Luthe erstmals in das Executive Committee von HOTREC Hospitality Europe gewählt, dem er seitdem angehört.
Die IHA ist der Branchenverband der Hotellerie in Deutschland. Dem Verband gehören mehr als 1.300 Hotels an. Der Verband vertritt seine Mitglieder vor allem als Interessensvertreter gegenüber der Politik und Öffentlichkeit.
Den Vortrag finden Sie hier.