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IHK prämiert Spitzenleistungen

Gratulation zum IHK-Preis 2015 für den akademischen Nachwuchs (v.l.): Dr. Engelbert J. Günster (Präsident, IHK für Rheinhessen), Preisträger Maria Kunkel und Dominic Kissel, IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz und Hans-Peter Langer (SCHOTT AG). Foto/IHK für Rheinhessen/Kristina Schäfer

Der IHK-Preis wird zum 28. Mal verliehen. Er prämiert hervorragende wissenschaftliche Arbeiten, die an einer Hochschule des IHK-Dienstleistungsbereiches erstellt wurden. Sie sollen eine praktikable, möglichst direkte Umsetzung oder Anwendung in der Unternehmenspraxis erwarten lassen und im Gesamtinteresse der gewerblichen Wirtschaft liegen. Damit will die IHK Kontakte herstellen und vertiefen zwischen den innovativen Kräften an den Hochschulen und in den Firmen der Region. Zugleich soll der akademische Nachwuchs einen Ansporn zur Leistung erhalten. Ergänzt wird der Förderpreis seit dem Jubiläum zum 200-jährigen Bestehen der Kammer im Jahr 1998 durch den Sonderpreis „Beste/-r der Besten“ für herausragende Absolventen der beruflichen Fortbildung.

In diesem Jahr geht der Preis gleich zweimal nach Worms.

Die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen zeichnet eine junge Wissenschaftlerin und einen jungen Wissenschaftler mit dem IHK-Preis 2015 aus. Die mit insgesamt 5.000 EUR dotierte Förderung des akademischen Nachwuchses vergab die Jury an die Wirtschaftswissenschaftler Maria Kunkel und Dominic Kissel. Für herausragende Leistungen in der beruflichen Weiterbildung erhielt die Bilanzbuchhalterin Nadja Kolb-Riethe den mit 2.500 EUR dotierten Sonderpreis „Beste der Besten“.

IHK-Preis 2015, dotiert mit 3.500 EUR

Preisträgerin: Maria Kunkel

Thema: „Grundlagenuntersuchung und Modellentwicklung zur Verknüpfung der Freudenberg Sealing Technologies GmbH & Co. KG Investitionsplanung mit Risk/Reward-Analysen der einzelnen Leadcenter“, Bachelorthesis im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften – Studiengang „International Management“ der Hochschule Worms. Sie wurde betreut vom Lehrbeauftragten für besondere Aufgaben, Dipl.-Kfm. Gernot Keller, und bewertet mit der Note 1,0. Der Inhalt der Arbeit wurde auf Bitten des beschriebenen Unternehmens mit einem Sperrvermerk versehen – was den hohen Wert der Ergebnisse für die Unternehmensführung unterstreicht.

Weil die Märkte volatiler und dynamischer werden, wird es für Unternehmen schwieriger, Prognosen zu treffen und Budgets zu planen. Die Freudenberg Sealing Technologies (FST) - ein Unternehmen im Bereich der Dichtungstechnik – hat sich das Ziel gesetzt, ein optimiertes und transparenteres Modell zur Budgetverteilung zwischen ihren Leadcentern zu entwickeln. Zur Verknüpfung der bestehenden Risk/Reward-Analyse und der Investitionsplanung arbeitete Maria Kunkel fünf Modelle aus, von denen eines die Zielkriterien am besten erfüllte. Da bei FST die Risk/Reward-Analyse ein wichtiges Instrument zur Einschätzung von Chancen und Risiken ist, sollte Maria Kunkels Modell auch eine Schwachstelle in Bezug auf operative Investitionsarten beheben, die im täglichem Geschäft des Unternehmens zur Anwendung kommen. Hierzu arbeitete sie einen zusätzlichen Schritt in das Rechnungsmodell ein. Schließlich entwickelte sie noch ein spezielles Excel-Tool, welches das Budget zwischen den einzelnen Leadcentern automatisch unter Berücksichtigung der operativen Investitionsarten verteilt. Die Jury sah in Frau Kunkels Modell einen sehr hilfreichen Ansatz, die betriebliche Entscheidungsfindung zu systematisieren und damit berechenbarer zu gestalten.

Maria Kunkel (*1989) hat nach dem Abitur in ihrer russischen Heimat ein sprachwissenschaftliches Diplomstudium begonnen. Sie erreichte die Eignung zur Aufnahme eines Studiums in Deutschland und schrieb sich an der Hochschule Worms im Studiengang Internationales Management ein. Dabei absolvierte sie auch ein Auslandssemester in den Niederlanden, und später ein Praktikum bei Freudenberg Sealing Technologies in Weinheim, wo dann auch ihre Bachelorthesis entstand. Seither hat sie an der Hochschule Worms den Master-Studiengang mit Schwerpunkt „Finance & Controlling“ aufgenommen. Beruflich sieht sie ihre Zukunft im strategischen Controlling.

IHK-Preis 2015, dotiert mit 1.500 EUR

Preisträger: Dominic Kissel

Thema: „Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen strategisch implementieren. Aufzeigen der Bedeutung des Konzepts und Vorstellung eines Ansatzes für KMU am Beispiel des Einzelhandels“. Die Bachelorthesis entstand am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften – Studiengang International Management der Hochschule Worms. Sie wurde betreut von Prof. Dr. Christiane Dümmler und wurde mit der Note 1,0 bewertet.

Die zunehmende Globalisierung führt zur genauen Beobachtung und Bewertung von Unternehmen auf dem Markt. Stakeholder fordern, dass Firmen ihrer wirtschaftlichen, gesellschaftlichen oder ökologischen Verantwortung nachkommen. Die strategische Verankerung von „Corporate Social Responsibility“ – kurz CSR - in der Unternehmenskultur kann zum Differenzierungsmerkmal werden, Prozesse nachhaltig gestalten oder das Unternehmen in Bezug auf sein Image zu einem begehrten Arbeitgeber machen. Studien zeigen jedoch, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) diese Potentiale bisher noch nicht strukturiert ausschöpfen. Dominic Kissel hat exemplarisch für ein KMU des Einzelhandels eine Sustainability Balanced Scorecard entwickelt. Dieser anwendungsorientierte Ansatz definiert für verschiedene Kernbereiche des Betriebes Nachhaltigkeitsziele und hinterlegt diese mittels konkreter Zielerreichungsmaßnahmen und Erfolgsmessgrößen. Durch die Integration auf allen Ebenen wird CSR tiefgreifend im Unternehmen verankert. Die Jury befand, dass die Ergebnisse der Bachelorthesis direkt in die unternehmerische Praxis umsetzbar sind.

Dominic Kissel (*1988) hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Hotelfachmann mit der Zusatzqualifikation „Hotelmanagement“ abgeschlossen. Nach Aufnahme des Studiums an dr Hochschule Worms bewarb er sich erfolgreich um mehrere Stipendien, die ihm unter anderem einen mehrmonatigen Aufenthalt in Groß-Britannien ermöglichten, wo er seine Studien mit einem Double Degree abschloss. Das Bachlor-Studium schloss als bester Absolvent seines Studienganges im Sommersemester 2015 ab. Aktuell belegt den Master-Studiengang International Management an der Hochschule Worms.