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CeBIT als Mehrwert für Studierende

Foto/Hochschule Worms: Interview Science Square, v.l.n.r.: Michael Bulling, Lisa Laubscher, Moderator des IMG RLP

Im Rahmen der CeBIT 2016 bot sich Studierenden der Hochschule Worms die Gelegenheit an der Messe teilzunehmen, vor Ort zu präsentieren und somit sich selbst einem großen Publikum zu stellen.

Erstmals in Kooperation der Fachbereiche Touristik/Verkehrswesen und Informatik wurde eine mobile Anwendung für einen multimedial begleiteten Rundgang auf dem jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“, dies ist der älteste noch erhaltene jüdische Friedhof in Europa und liegt im Zentrum von Worms, entwickelt und auf der CeBIT vorgestellt. Im Gegensatz zu konventionellen Informationsangeboten wird mit der App mittels Storytelling das Faktenwissen in eine emotionale Erzählung eingebunden und erlebbar vermittelt. Das entwickelte Konzept zum Einsatz mobiler Kommunikationstechnologien im Destinationsmarketing lässt sich auf andere Anwendungsdomänen wie Kultur- / Industriedenkmäler, Museen, den Städte- und Kulturtourismus aber auch moderne Erlebniswelten zur Markeninszenierung übertragen.

Interdisziplinarität bereichert

Die interdisziplinäre Lehrveranstaltung, vertreten durch die Professoren Jan Drengner (Touristik/Verkehrswesen) und Werner König (Informatik), umfasste sowohl die Erarbeitung der notwendigen theoretischen Grundlagen als auch die praktische Umsetzung aller zur Entwicklung einer App erforderlichen Prozessschritte. Für Studierende des Fachbereichs Touristik/Verkehrswesen lag die Hauptaufgabe in der konzeptionellen Entwicklung der App, wie beispielsweise die Zielgruppenanalyse, Recherche von Inhalten für die App, Kreation von Geschichten zur narrativen Vermittlung von Informationen. Die technische Gestaltung und Umsetzung wurde von den Studierenden des Fachbereichs Informatik übernommen. „Für mich war dieser Praxiskurs eine sehr spannende Erfahrung. Wir haben mit einem direkten Praxisbezug gearbeitet, das ist sehr reizvoll“ betont Lisa Laubscher, Studentin des Fachbereichs Touristik/Verkehrswesen. „Dieser Kurs hatte für mich an vielen Stellen einen enormen Mehrwert. Es war spannend zu erleben, wie die Kommilitonen aus einem anderen Fachbereich arbeiten, hier ging es weit über reines Fachwissen hinaus und Interdisziplinarität bereichert sehr. Aber auch auf der CeBIT das Projekt darstellen zu können und sich dem Fachpublikum zu stellen, war eine Herausforderung. Diese Erfahrung möchte ich nicht missen“, betont die engagierte Studentin.

Als Interviewpartner gefragt

Während der CeBIT beteiligten sich die Studierenden am Stand „Forschung und Technologie Rheinland-Pfalz“, der durch die IMG RLP (Innovations-Management Rheinland-Pfalz) ausgerichtet wurde, mit dem Ziel Maßnahmen des Technologietransfers und des Innovationsmanagements, um die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere mittelständischer Unternehmen mit Sitz in Rheinland-Pfalz zu stärken. Eine wichtige Aufgabe hierbei ist es, den Transfer wissenschaftlicher Forschungsergebnisse von der Wissenschaft in die rheinland-pfälzische Wirtschaft zu beschleunigen.

„Wir stellten den aktuellen Stand der App vor und konnten auch Interviews geben, das war großartig“,  betonen Lisa Laubscher und Michael Bulling einstimmig. Ein moderiertes Interview am Science Square des Messearbeitskreises Wissenschaft brachte die App und das gesamte Projekt ein weiteres Mal ins Gespräch. Interessiert zeigten sich hierbei Pressevertreter des NDR, andere Bildungseinrichtungen wie beispielsweise die Fernuni Hagen, aber auch Vertreter aus der Politik fehlten nicht, denn auch der Staatssekretär im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur, Randolf Stich, bekundete sein Interesse.

Was bleibt?

Wenn Lehrveranstaltungen über den Hochschulrahmen hinausgehen, direkt an die Praxis andocken und die Studierenden die Möglichkeit haben, schon während des Studiums in den Echtzeitmodus zu schalten, dann beflügelt dies die Arbeit ungemein. „Natürlich ist es aufregend aus der Laborsituation oder dem klassischen Rollenspiel in ein aktuell nachgefragtes Projekt zu investieren“, bestätigt Michael Bulling. Auch die Professoren Drengner und König sind von dem Erfolg überzeugt, denn im Rahmen der unterschiedlichen Vorträge und der gemeinsamen Projektumsetzung wurden die Studierenden für die Besonderheiten der interdisziplinären Zusammenarbeit sensibilisiert und haben die hierfür notwendigen sozialen und fächerübergreifenden Kompetenzen aufgebaut.

Die Teilnahme an diesem Projekt konnte teilweise auch die weitere Entwicklung im Studium positiv beeinflussen. Eine Studierende bekam als positives Feedback ein spezielles Tätigkeitsfeld im Rahmen ihres Praktikums, als sie von dem Projekt berichtete. Mit diesem Projekt wurde ein Themenfeld geöffnet, das als Türöffner in Vorstellungsgesprächen dient oder Neugierde bei Firmen weckt. Mehr Mehrwert geht nicht!