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Abschied mit Ausblick

Ab September 2021 tritt Professor Dr. Ralf Keidel, Lehrender für Informatik und wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Technologie und Transfer (ZTT) an der Hochschule Worms, in den Ruhestand ein.

Vizepräsident Professor Dr. Henning Kehr überreicht Professor Dr. Ralf Keidel die Urkunde wegen Erreichens der Altersgrenze. (v.li.) Foto / Dorothea Hoppe-Dörwald.

Zu diesem Anlass überreichte ihm der Vizepräsident der Hochschule, Professor Dr. Henning Kehr, die Urkunde wegen Erreichens der Altersgrenze und würdigte seine besonderen Verdienste und Erfolge an der Hochschule Worms. Nach 28 Jahren kann Professor Dr. Ralf Keidel auf eine umfangreiche Anzahl von ihm initiierten Projekte schauen, die die Hochschule und das ZTT geprägt haben. Prof. Kehr hebt in diesem Zusammenhang das jüngste Projekt SIVERT (Sichere & Intelligente Visualisierungs- & Echtzeit-Rekonstruktions-Techniken) hervor, das maßgeblich von Prof. Keidel getrieben ist. Es beschäftigt sich mit der Bekämpfung von Gehirntumoren und wird im Rahmen eines Forschungskollegs des Landes gefördert.

Forschung kennt keinen Ruhestand

Rechtzeitig bedeutsame neue Trends zu erkennen und früh das entsprechende Know-How im ZTT zu erarbeiten bewies sich mehrfach als erfolgreiches Rezept für Prof. Keidel. So bildeten die neusten Erkenntnisse im Bereich der Forschung zu künstlicher Intelligenz die Basis für den erfolgreichen SIVERT-Antrag im Jahr 2020 und die darauffolgende Arbeit des SIVERT Forschungskollegs. Die Betreuung der Doktoranden und die Forschung am SIVERT Projekt sind für Prof. Keidel eine Herzensangelegenheit. Da er das Projekt in Kollaboration mit der Technischen Universität Kaiserslautern und dem Partner Universität Bergen ins Leben gerufen hat, ist es sehr gut nachvollziehbar, dass er es auch gern federführend zum Abschluss bringen möchte. Prof. Keidel konnte so zudem den lang gehegten Wunsch ausbauen, die wissenschaftliche Qualifizierung durch Promotionen mittels Kooperationsvorhaben an der Hochschule Worms zu ermöglichen.

Nachfolger zur Leitung des ZTT ist schon gefunden

Für Prof. Keidel war jeher klar, dass Erfolg nur gemeinsam möglich ist. Sein gleichberechtigter kooperativer Stil prägte nicht nur seine Leitungsfunktion im ZTT sondern auch seine Interaktion mit den Sachgebieten und anderen Organen der Hochschule. Für die Mitarbeiter des ZTT war er über die Jahre stets unerbittlicher Fürsprecher und Inspiration. Die Weiterentwicklung und der Erfolg des ZTT sind maßgeblich sein Verdienst. Seit September 2021 hat Professor Dr. Steffen Wendzel diese Aufgabe übernommen. Prof. Wendzel war zuvor bereits viereinhalb Jahre der stellvertretende wissenschaftliche Leiter des ZTT. Durch ihn hat Prof. Keidel vorausschauend für eine Nachfolge und somit auch für die Zukunft des ZTT gesorgt.

Erfahrungsschatz und Expertise

Nach langjähriger Erfahrung in der Forschung an der Philipps-Universität in Marburg und der Firma DuPont, kam er 1993 als Professor für Informatik an die Hochschule Worms und lehrte als Dozent in den Spezialgebieten „Objektorientierte Verteilte Systeme“ und „Machine Learning“. In der Lehre konnte Prof. Keidel wichtige Akzente setzen. Früh erkannte er z. B. das transformative Potential neuer Smartphones und Tablets als Plattformen mit gänzlich anderen Möglichkeiten und Anforderungen als PCs. Für Prof. Keidel war klar, dass sich eine Chance bot, die digitale Zukunft mitzugestalten. Mit viel Überzeugungsarbeit und fachlichem Einsatz trug er mit dem ZTT zur Entwicklung des erfolgreichen Masterstudiengangs Mobile Computing am Fachbereich Informatik bei. Als langjähriger Leiter des ZTT ist er unter anderem auch Mitglied des ALICE Collaboration Boards am CERN in Genf sowie der Bergen PCT Collaboration und der „Inter-experimental Machine Learning Working Group“. Während seiner Zeit an der Hochschule war er an 18 Forschungsprojekten beteiligt und veröffentlichte über 300 Publikationen. Prof. Keidel prägte mit seiner Arbeit und seiner Persönlichkeit die Entwicklung des ZTT und die Forschung der Hochschule Worms.

"Es ist ein großes Privileg einen Job ausüben zu können, der einen im gewissen Maße absichert aber gleichzeitig kreative Freiheiten erlaubt. Durch meinen Antrieb der Gesellschaft etwas zurückzugeben, freue ich mich, dass die Hochschule Worms es ermöglicht auch komplexe Projekte wie SIVERT zu realisieren. Selbstverständlich beruhen die Erfolge der letzten Jahre vor allem auf exzellenter Teamarbeit. Daher bin ich dankbar viele interessante Menschen kennen zu lernen, die mit großer Motivation und Tatendrang, kollaborativ an den Projekten arbeiten und die Forschung vorantreiben", betont Prof. Keidel.