„Die Globalisierung hat die Spitze erreicht“
Professor Conrady betonte, dass es in Zukunft sicherlich einige Pleiten in der Tourismusbranche geben wird, gerade was die kleinen und mittelständischen Betriebe angeht. Diese haben häufig zu wenig finanzielle Rücklagen gebildet, was ihre Existenz schnell gefährden kann. Außerdem erschweren Faktoren wie die Nicht-Lagerfähigkeit von Dienstleistungen das langfristige Bestehen mancher Unternehmen. Denn ein Zimmer, welches nun leer geblieben ist, kann später im Jahr nicht doppelt verkauft werden.
Auch bei den Fluggesellschaften sieht es düster aus. Auch hier fehlen häufig finanzielle Polster und wenn vorhanden, reichen diese nur bis zu etwa zwei Monaten aus. Danach kommt es auch bei den Airlines zu vermehrten Pleiten. Zum Nachteil der Airlines entdecken zudem aktuell immer mehr Unternehmen Videokonferenzen für sich und ersetzen damit möglicherweise in Zukunft dauerhaft Geschäftsreisen.
Professor Conrady geht ferner davon aus, dass die Globalisierung in Bezug auf die Weltwirtschaft nun die Spitze erreicht habe. Es könnte sogar zu einer „De-Globalisierung“ kommen. Dafür gab es jedoch schon vor der Corona-Krise Anzeichen, beispielsweise durch den Einsatz von neuen Technologien, die eine Produktion im eigenen Land erleichtern. Dieser „Rückwärtstrend“ der Globalisierung wird natürlich auch Auswirkungen auf die globale Luftfahrtbranche haben.
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